Auf der Grundlage einer gemeinsam erarbeiteten Definition konnten wir in eine kreative und gleichzeitig nervenkitzelnde Woche starten. Ja, nervenkitzelig war es, denn wer hat schon Lust, sich freiwillig mit der eigenen Verstrickung in Machtstrukturen, wie Privilegien oder sexistischen Diskursen auseinanderzusetzen? Schnell wurde den Teilnehmenden deutlich, dass die Lust nicht die Notwendigkeit ersetzt. Mit großem Eifer und voller Leidenschaft also stürzte sich die Gruppe in das Thema und gestaltete die Woche mit den eigenen Perspektiven und Fragestellungen zu einer bewegten Veranstaltung.

Inputs und Wissenseinheiten wurden mit interaktiven Übungen und Rollenspielen schlau kombiniert, so dass sowohl dramatische Diskussionsmomente als auch ulkige Slapstick-Stücke ihren Platz gefunden haben. Einen besonderen Moment stellte der Besuch zweier Aktivistinnen des Vereins Women in Exile dar, welche spannend und anregend über ihre feministische Arbeit und die Bedarfe des Aktivismus sprachen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars war das eigene kreative Ding, was, wenn inspiriert und erfreut, die Gedanken und Wahrnehmungen der Gruppe berühren konnte. Gleichzeitig diente eine Eigenkreation oder eine Produkterstellung dazu, die Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden zu fördern, um zu merken, wie wichtig ein bewegter Output ist, um andere zu bewegen.